Geburtstag!!! Schlüpftag bei den Gehörnten Mauerbienen (Osmia cornuta)

Schaut euch das video dazu an: erdwissen youtube Kanal – Geburtstag!!! Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) schlüpft am Insektenhotel 19.03.2022

 

Heute konnte ich zum ersten Mal beobachten, wie eine Wildbiene ihren Weg ins Leben beginnt. Wir hatten seit jeher immer schon eine Kolonie von Gehörnten Mauerbienen (Osmia cornuta) hier an unserem Haus – mitten in der Innenstadt von Offenbach. Das Haus ist Baujahr 1928 und die Bienen nutzen die Ritzen zwischen den Klinkersteinen am Sockel des Hauses, um dort ihre Brutröhren zu bauen und die nächste Generation aufzuziehen. Meist war dann in den ersten richtig warme Frühlingstagen und wenn der Sonnenstand so war, dass die Mauer auch in der Sonne lag dann sehen, dass plötzlich besonders viel Flugbetrieb an der Mauer war. Das war immer an den „Schlüpftagen“. Die Männchen der Mauerbienen warten dann nämlich regelrecht darauf, das ein Weibchen aus der Röhre schlüpft – um es sofort zu begatten. Auch hier in den Aufnahmen sieht man gut, dass sofort einige Männchen Ihr Glück versuchen – dumm nur, dass es auch ein Männchen war (die schlüpfen zuerst – die Weibchen etwas später).

Wie ihr seht, ist das video nicht an der Hausmauer aufgenommen. Seit einigen Jahren kommen dort keine Mauerbienen mehr – wieso, das konnte ich noch nicht herausfinden. Vielleicht kommt noch nicht ausreichend Sonne dorthin jetzt im März? Früher waren die „Schlüpftage“ nämlich späer – eher Mitte April.

Deshalb habe ich an anderen Stellen am Haus und im Garten Nistmöglichkeiten angeboten – und ja, auch solche fertigen Nisthilfen aus dem Baumarkt, die bei Experten oft sehr schlecht wegkommen. Meine Erfahrung ist jedoch, dass diese Nisthilfen sehr gut angenommen werden (fast jede Röhre ist belegt) und jedes Jahr auch fast alle erfolgreich schlüpfen. Ich sehe das ganz pragmatisch: besser überhaupt eine Nisthilfe als gar keine.

Natürlich macht es Sinn, sich darüber zu informieren welche Nisthilfen taugen und welche Ansprüche die einzelnen Insektenartenten haben. Am schönsten ist es sowieso, solche Nisthilfen aus Naturmaterial selbst zu bauen.

Wir werden wir euch dazu in den nächsten Tagen noch eine Liste mit links für Informationen zum Thema zusammenstellen.

 

Jeder Pflanze ihre Galle

Hab ihr euch auch schonmal gefragt, was das für runde Kugeln auf den Eichenblättern sind und wieso an manchen Blättern Linsen kleben? In manchen Jahren scheint es, als würden Bäume plötzlich zusätzlich zu den altbekannten Baumfrüchten zusätzlich völlig anders aussehende Alien Früchte entwickeln. Manchmal sitzen solche Wucherungen oder Knubbel aber auch an Zweigen oder Triebspitzen verholzender Pflanzen – nicht nur an den Blättern.

In Nord- und Mitteleuropa sind mehr als 7600 verschiedene Gallen bekannt – von vielen ist der Verursacher unbekannt. Denn die Gallen entstehen nicht einfach so als Laune der Natur, denn die meisten von Ihnen gehen auf Insekten zurück. Hauptsächlich sind es 3 Insektengruppen, die den Wuchs  von Gallen hervorrufen: Blattläuse, Gallwespen und Gallmücken. Aber auch Wanzen, Käfer, Schmetterlinge und Fliegen lassen Gallen entstehen, indem sie an bestimmten Teilen der Pflanze zu saugen anfangen, wodurch als Reaktion das Gewebe anschwillt. Dort werden dann Eier abgelegt – und vereinfacht gesagt sind die Gallen nichts anderes als die Kinderstube, in der die Larven der Insekten geschützt aufwachsen können. Die meisten Insekten sind auf eine bestimmte Pflanze bzw. einen bestimmten Baum spezialisiert und die Gallen wachsen in den unterschiedlichsten Formen und Farben. Der Insekten Nachwuchs wird in teils unglaublich ausgetüftelten und oftmals wunderschönen Gebilden groß.

Heute ist es schon fast völlig in Vergessenheit geraten, dass einstmals Eichengallen durchaus eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung hatten. Es gab einen regelrechten Gallenhandel, der sich bis in die Zeit der Kreuzzüge zurückverfolgen lässt und auch noch bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts stattfand. Ihr hoher Gerbstoffgehalt machte die Gallen früher zum unentbehrlichen Rohstoff der Lederindustrie. Sie wurden jedoch auch in der Farben- und Tintenherstellung und auch als Bestandteil von Arzneien genutzt.

So viel ließe sich noch über die faszinierenden Gallen sagen – und wie viele Rätsel gibt es dazu noch zu lösen! Wenn man mal etwas herumschaut, kann man an so vielen Pflanzen Gallen entdecken. Haltet mal die Augen offen – und wenn ihr irgendwo eine entdeckt, dann teilt es doch mit uns. Wir freuen uns auf eure Gallen Bilder!

 

Neue Mitbewohner am erdwissen Vereinsplatz

Am vergangenen Wochenende gab es leider nur eine einzige Anmeldung für unseren monatlichen Natur Erlebnis Kurs, so dass wir uns schweren Herzens entschlossen haben, den Termin ausfallen zu lassen und stattdessen mal einen (dringend nötigen)  Arbeitseinsatz auf dem Vereinsgelände auszurufen.

Unsere Hütte ist nun wieder aus dem Dornröschenschlaf erwacht und von den um sie herum wuchernden Brennnesseln und Brombeerhecken befreit. Dabei haben wir dann zwei versteckte Haselnusstriebe und eine Heckenrose gerettet und an einen passenderen Standort wieder eingepflanzt.

Die Hütte ist nun bereit für den lang schon geplanten Anstrich – und soll auch mit einem neuen Dach eindeckt werden.

Während der Arbeiten auf dem Gelände entdeckten wird, dass sich dort mitten auf dem Platz ein Ameisenvolk angesiedelt hat. Genau konnten wir die Ameisen noch nicht bestimmen – das holen wir aber bei Gelegenheit noch nach. Es handelt sich auf jeden Fall im Vertreter der Hügel bauenden Waldameisen.

Damit die Tiere sich weiterhin bei uns wohlfühlen, haben wir ihnen eine Schutzvorrichtung gebaut, damit bei den Veranstaltungen niemand aus Versehen in das Nest läuft oder die Tiere unnötig stört.

Wir werden Euch weiterhin über unsere neuen Untermieter und den Fortschritt bei ihrem Nestbau berichten.

Nachlese Regionalpark Rhein Main Rundroutenfest 2017

Zusammen mit der Wurzeltrapp Wildnisschule  haben wir gestern am Hofgut Patershausen einen erlebnisreichen Tag verbracht – im Rahmen des Rundroutenfestes, welches jedes Jahr am ersten Sonntag im September vom Regionalpark Rhein Main veranstaltet wird.

An unserem Informationsstand gab es Spurenrätsel zum anfassen und um 14.00 Uhr sind wir dann mit einer Gruppe interessierter großer und kleiner Menschen losgezogen um zu sehen, wo die Tiere rund um den Patershäuser Hof in der letzten Nacht so unterwegs gewesen sind. Schaut mal, was wir alles entdeckt haben :

 

Spuren im Januar

Kaum zu glauben, dass der erste Monat des Jahres 2017 nun schon fast hinter uns liegt. Der unerwartet sonnige Sonntag heute lud daher nochmal zu einem Monatsabschlusstreifzug ein.  Fast die ganze Zeit über begleiteten mich die hohen, zirpenden Kontaktrufe der Wintergoldhähnchen (Regulus regulus), die zu den kleinsten unserer europäischen Vögel gehören. Unterwegs sah ich auch immer mal wieder eines durch Büsche und Gestrüpp huschen. Sie sind ständig in Bewegung aber dabei gar nicht menschenscheu. Schaut mal, was wir Euch sonst noch an Eindrücken und Bildern mitgebracht haben (auf die Bilder klicken für mehr Text):

Ganz besonders habe ich mich heute über das Pappelknospengeschenk gefreut. Normalerweise kommt man ja nicht so einfach an die hoch oben in den Baumronen sitzenden Knospen heran – und wirklich häufig sind Pappelbäume auch nicht mehr. Also habe ich fleißig eingesammelt, was da auf dem Boden lag. Wofür? Ja, das werdet Ihr bald noch erfahren hier in unseren blog. Also, schaut bald mal wieder vorbei!

Ach ja – falls Ihr es noch nicht bemerkt habt – unser Veranstaltungskalender 2017    ist online!

Arbeitseinsatz mit süßer Entlohnung…

Da heute leider keine Teilnehmer für unseren monatlichen Natur Erlebnis Kurs gekommen sind, haben wir den Termin kurzerhand zu einem vereinsinternen Arbeitseinsatz gemacht. Unser Feuerholz musste weichen und an eine andere Stelle auf dem Vereinsgelände geschafft werden. So machten sich dann 3 starke Frauen an die Arbeit und nach 45 Minuten war das Holz an seinem neuen Lagerplatz angekommen:

Leider müssen auch regelmäßig immer wieder die leidigen Brombeerranken entfernt werden, die partout dort wachsen wollen, wo wir sie nicht gebrauchen können. Dafür haben wir den Brombeeren dann außerhalb des Vereinsgeländes einen Besuch abgestattet, um die süßen Früchte zu ernten. Bei dem sonnigen Wetter heute konnte man die reifen Brombeeren schon von weitem riechen…Hmmmmmm, lecker! Beim Pflücken fielen mir die Kapselfrüchte der Lichtnelke auf – ich finde, sie sehen so hübsch aus -fast wie kleine Tontöpfchen. Und so viele Samen sind darin!

Als wir den großen Balkenschröterkäfer gefunden haben, war er leider schon nicht mehr am Leben – er bereichert jetzt ebenso unsere Naturfundstücksammlung wie der skelettierte Schädel einer Kohlmeise, deren Überreste wir unterwegs entdeckt haben. Es ist noch immer unglaublich trocken. Viele Bäume werfen aus Not bereits Blätter ab und auch bei Brennessel und Wasserdost haben wie beobachtet, dass die Pflanzen schlaff ihre Blätter hängen lassen. So wundert es auch nicht, dass die Wildschweine, da sie nicht schwitzen können, die einzige feuchte Stelle im Umkreis aufsuchen, um sich dort im Schlamm zu suhlen.

So, und jetzt gönne ich mir die süße Belohnung: leckerer Brombeerquark, der schon im Kühlschank auf mich wartet!

Geht ‚raus und genießt diese aromatischen Früchte und alles, was Mutter Natur in ihrer Fülle derzeit zu bieten hat…

Ach, geh‘ doch zum Teufel!

…so lautet eine althergebrachte Redensart, wenn man sich mal wieder über einen seiner Mitmenschen geärgert hat.

Wir hingegen haben das tatsächlich völlig freiwillig gemacht – nunja, genauer gesagt sind wir nicht zum Teufel selbst gegangen sondern ins schöne Teufelstal. Und von dort haben wir Euch ein paar Eindrücke in Bildern mitgebracht. (wenn Ihr mit dem Mauszeiger über die Bilder fahrt, dann verstecken sich dort noch mehr Informationen…)

Schon auf den ersten Metern fanden wir Vogelfedern von 4 unterschiedlichen Arten , eine Drosselschmiede, Fischteiche die völlig mit grüner Entengrütze bedeckt waren, jagende Großlibellen, blühende Brennnesseln und noch so viel mehr, dass wir es gar nicht alles aufzählen können…

Das war wieder ein erlebnisreicher Streifzug durch die Natur. Was habt ihr in der letzten Zeit den draußen alles entdeckt? Wir freuen uns auf Eure Berichte!