Ein neuer Besucher am Schneckenberg…

Hier kommen die neuesten Bilder von unserer erdwissen Wildkamera aus dem Juni und Juli 2020.

Besonders auffällig war in dieser Zeit, dass kein einziges Wildschwein zu sehen war. Die Schweine halten sich um diese Jahreszeit wohl an anderen Plätzen auf bzw. wechseln nicht mehr hinüber Richtung Leonhard-Eißnert-Park. Vermutlich ist die anhaltende Trockenheit der Grund, denn alle Schlammpfützen und Wasserquellen rund um den Schneckenberg sind lange ausgetrocknet und es gibt keine Möglichkeiten, zu „suhlen“, worauf die Wildschweine zur Wärmeregulation und zur Abwehr von Ungeziefer angewiesen sind. Wusstet Ihr, dass Schweine überhaupt nicht schwitzen können? Überschüssige Körperwärme können sie daher nur durch Baden im Wasser oder Suhlen im Schlamm abgeben.

Den Platz der Wildschweine als häufigster Star vor der Kamera haben sich in den letzten Monaten die Waschbären erobert. Fast täglich laufen sie – alleine oder zu zweit den Wildwechsel entlang.

Diese Jahr gab es anscheinend nicht viel Fuchsnachwuchs – jedenfalls ist immer nur ein Jungfuchs alleine im Bild – während wir im letzten Jahr teils 4 Welpen gleichzeitig spielen gesehen haben. In einigen Aufnahmen ist auch interessantes Fuchsverhalten zu sehen, als an einer bestimmten Stelle mit dem Maul markieren. Füchse haben so genannte Maxillardrüsen an den Lippen und im Maulwinkelbereich. Damit hinterlassen sie an Ästen, Zweigen und Gräsern Duftmarken, indem sie sich mit ihrem Maul daran reiben oder darauf herumkauen. Warum sie das tun, ist noch nicht genau erforscht – man weiß nur, dass Füchse dies wohl rund ums Jahr tun.

Hier geht es zu den highlights der erdwissen Wildtierkamera Juni/Juli 2020

Leider haben die letzten Bilder die Gewissheit geliefert, dass die unter den Hundeartigen hoch ansteckende Fuchsräude (eine Hautkrankheit hervorgerufen durch Räudemilben)  wieder Einzug gehalten hat unter den Füchsen. Bei einem Fuchs ist die Lunte schon fast haarlos und man sieht sie sich auch ständig kratzen. Die Krankheit führt leider innerhalb weniger Monate zum Tod und ist bei Wildtieren nicht behandelbar. Die Wissenschaft geht davon aus, dass sich dadurch die Populationsdichte (insbesondere nach Jahren mit guter Nahrungsversorgung und mehr Nachwuchs bei den Füchsen) wieder reguliert. Dennoch ist es schwer, das Elend mit anzusehen, denn die Tiere quälen sich durch den ständigen Juckreiz sichtlich und eben monatelang. Aber auch das gehört wohl zum natürlichen Kreislauf.

Zum Abschluss aber noch etwas Schönes: Wir hatten nämlich auch einen Besucher vor der Kamera, der sich in all den Jahren (immerhin betreiben wir die Wildtierkamera schon seit 2013) noch nie gezeigt hat. Auch Spuren haben wir bisher von ihm noch nie gefunden. Na, habt ihr ihn schon entdeckt? Wer ist der „Neue“ am Schneckenberg? Wir haben uns jedenfalls unglaublich gefreut!!! Schreibt uns die Antwort gerne als Kommentar.