Vorgestern haben wir hier unseren … „geheimen Platz“ entdeckt! Schon am ersten Tag ist mir ein wunderschöner einzelstehender Baum am gegenüberliegenden Ende des angrenzenden Rapsfeldes aufgefallen.
Doch wie dort hinkommen ? Das Rapsfeld ist riesig und querfeldein ist kein Durchkommen. Letztendlich sind wir dann einer Fahrspur des Treckers gefolgt, welche uns am Feldrand entlang direkt dorthin hingeführt hat. Auf dem Weg wurden wir vom Gesang einer Goldammer begleitet.
Dann die Überraschung: Am Fuße des Baumes fanden wir einen kleinen, versteckten Tümpel …“ umsäumt von Schilfgras und bedeckt mit Wasserpflanzen. Als wir uns näherten, sahen wir gerade noch ein paar bräunliche, etwas mehr als amselgroße Vögel ins Ufergestrüpp flüchten und ein großer Graureiher erhob sich und flog davon. Nach ein paar Minuten trauten sich zumindest die erwachsenen Bewohner wieder aus Ihrem Versteck.
Sogar das Nest konnten wir entdecken; es war völlig frei auf Wasserhöhe aus Gräsern in die Ufervegetation hineingebaut.
Den Platz werden wir sicher noch öfter besuchen…¦im nächsten Urlaub sicher regelmäßig.
Gestern haben wir dann an einer Führung durch Schleswig-Holsteins einzige Höhle …“ die Segeberger Kalkhöhle teilgenommen. Sie ist das größte Winterquartier für Fledermäuse in Deutschland, die teils aus mehreren hundert Kilometern Umkreis jedes Jahr zum Überwintern dorthin kommen. Im letzten Jahr wurden dort rund 21.000 Überwinterungsgäste gezählt! Hier an der … „Haupteinflugschneise“ ist ein kompliziertes Lichtschrankensystem installiert, welches die einziehenden Tiere erfasst.
Fledermäuse haben wir in der Höhle selbst leider nicht sehen können, da diese in den Sommermonaten die Höhle nicht aufsuchen. Bei der Führung hatten wir auch das große Glück einen weiteren Höhlenbewohner zu sehen …“ den Segeberger Höhlenkäfer. Ihn gibt es nur in der Segeberger Kalkhöhle und sonst nirgendwo auf der Welt!!! Ein ca. 0,5 cm. großer länglicher, kastanienbrauner Käfer mit verhältnismäßig langen Beinen und Fühlern. Dass wir gleich 2 Exemplare auf der Führung gesehen haben, hat selbst den Führer überrascht …“ ein seltener Glücksfall und sehr beeindruckend. Leider habe ich kein Foto, da man in der Höhle nicht fotografieren darf. Die kleinen Tierchen ernähren sich von Fledermauskot und reinigen so das Winterquartier der fliegenden Mitbewohner …“ eine perfekte Symbiose, die schon seit mehreren tausend Jahren reibungslos funktioniert.
Nach einer regnerischen Nacht jagte auch heute Morgen ein Regenschauer den anderen. Deswegen überraschten mich auch die Vogelstimmen auf der Terrasse …“ lautes geschwätziges Zwitschern vieler Rauchschwalben. Aufgereiht auf dem Geländer saßen dort laut bettelnd 6-8 junge Schwalben, während die Eltern sie fliegend fütterten. Vermutlich durften sie heute ihre ersten Flugversuche unternehmen, denn der Wind stand günstig so dass sie sich einfach nur auf die nächste Windböe legen und lossegeln mussten. Nach und nach hoben sie alle ab und stürzen sich ins Leben.
So, das war der letzte Bericht aus unserem Sommerurlaub an der Ostsee …“ morgen geht es zurück Richtung Heimat.