Leider müssen auch wir heute eine leider wahre Geschichte über die Ignoranz und Gleichgültigkeit der Menschen gegenüber der Natur beisteuern.
Direkt am Natursitzplatz meines Sohnes Wolf steht ein alter, abgestorbener Baum – den er wegen der vielen Löcher im Stamm auch den „Spechtbaum“ getauft hat. Tatsächlich sind dort immer viele Buntspechte zu Besuch, die unter der Rinde des Baumes nach Larven suchen. Der große Baum hat einige kreisrunde Schlupflöcher und dahinter befinden sich Spechtwohnungen. Im Mulch der nicht bewohnten Spechtbehausungen finden viele Insekten eine Unterkunft und Brutstätte.
Heute mussten wir leider feststellen, dass sich ein gedankenloser MENSCH genau diesen Baum ausgesucht hat, um damit vermutlich seinen Kamin zu befeuern. Wenn er dabei überhaupt etwas gedacht hat, dann vermutlich nur, dass so ein absterbender Baum sowieso nicht mehr von Nutzen ist. Dass aber gerade solche alten Bäume insbesondere von vielen Insekten und Käfern als Brutstätten benötigt werden und in unseren Wäldern immer seltener geworden sind, interessiert keinen, denn dass ist ja nur ekliges Krabbelzeug. Vom Verlust der Wohnungen für die Spechte und Kleiber will ich hier gar nicht erst reden.
Abgesägt, zerstückelt, die Reste achtlos beiseite geworfen – es liegenhier nur noch klägliche Überreste herum. Das Stück Baum auf dem zweiten Bild hat einmal einer Spechtfamilie als Behausung gedient
Hier sieht man, wie mein Sohn wütend und weinend über den Verlust des Baumes aus dem Bild stapft – wie wütend er ist, sieht man an der geballten Faust. Es dauerte lange, bis er sich wieder beruhigt hatte. Wir können hier leider nichts mehr daran ändern – das Einzige, was wir tun können ist, anderen Leuten diese Dinge bewusster zu machen und dazu beizutragen, dass mehr Menschen Ihre Verbundenheit mit der Natur (wieder-) entdecken. Denn nur was wir kennen und lieben werden wir auch schützen wollen.
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