An dieser Stelle möchten wir Euch in loser Folge Pflanzenwesen, Baumleute, Vogelfreunden oder andere Tiere vorstellen. Heute ist die hübsche Kornblume an der Reihe.
Kornblume (Centaurea Cyanus) aus der Familie der Korbblütler
Eines der bekanntesten Märchen von Hans Christian Andersen – Die kleine Meerjungfer- beginnt mit den folgenden Worten: „Weit draußen im Meere ist das Wasser so blau wie die Blütenblätter der schönsten Kornblume…“
Dies zeigt, wie sehr die Farbe der Kornblume im Bewusstsein der Menschen verankert ist – oder war, muss man leider sagen. Vor 30, 40 Jahren gehörten sie noch zu jedem Getreidefeld. Als Getreideunkraut angesehen und entsprechend stark bekämpft ist der Anblick der Kornblume an den Feldrändern heutzutage leider selten geworden. Kaum eine andere Blume zeigt solch ein intensives Blau. Dies sagt auch der wissenschaftliche Artname „Cyanus“ aus. Es ist auch gar nicht so einfach, ihre natürliche Farbe in Fotografien einzufangen. So schön, wie draußen im Feld sieht das einfach nie aus…
Die Kornblume wächst 20- 90 cm hoch auf einem kantigen, weich behaarten Stängel. Die Blätter sind graugrün, lang und schmal (höchsten 5mm breit). Die Blütenstände bestehen aus großen blauen, glockenartig vergrößerten Randblüten und violetten Scheibenblüten. Die Blütezeit ist Juni bis September. Die Früchte besitzen einen Haarkranz, was die Verbreitung durch den Wind erleichtert.
Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeergebiet und verbreitete sich zusammen mit dem Getreideanbau auf der ganzen Welt. In Pfahlbautenresten aus der Bronzezeit hat man Kornblumenfrüchte nachweisen können – sie ist seit der jüngeren Steinzeit ein Kulturbegleiter des Menschen.
Mit den blauen Blütenköpfen hat man früher Speisen gefärbt. Dennoch genoss die Kornblume ehemals in der bäuerlichen Alltagswelt keinen guten Ruf, denn es herrschte der Aberglaube, dass die Blüten alles Brot im Hause zum Schimmeln bringen, wenn man die Blumen hereinholt…also gehören Kornblumen eigentlich in keinen Bauernblumenstrauß!
Heilwirkung: Die Blüten enthalten angeblich Wirkstoffe, die zu verstärkter Harnausscheidung führen und gegen Verdauungstörungen wirken. In der Volksmedizin wurden sie früher zur Fiebersenkung, bei Menstruationsbeschwerden und eben als harntreibendes und schleimlösendes Mittel verwendet. Auch ging man davon aus, dass die Blütenwirkstoffe die Funktion von Leber und Galle anregen. Die Kommission E (selbstständige, wissenschaftliche Sachverständigenkommission für pflanzliche Arzneimittel Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte in Deutschland ) bewertet die Anwendung als negativ = wirkungslos. Gegen die Verwendung als Schmuckdroge (z.B. als Farbtupfer in Kräutertees) bestehen keine Bedenken.