Nachtschatten und andere Gewächse…

Bereits Anfang Juli habe ich am Schneckenberg diese beiden Schönheiten aus der Familie der Nachtschattengewächse direkt nebeneinander entdeckt. Der Gemeine Stechapfel (Datura stramonium) links im ersten Bild blühte bereits und beim Schwarzen Nachtschatten (Solanum nigrum) waren die ersten Knospen zu sehen. Nun Mitte August haben sich die stacheligen Samenkapseln des Stechapfels bereits geöffnet und am Schwarzen Nachtschatten hängen kugelrunde schwarze Früchte wie Murmeln. Was meint Ihr wohl, wie die beiden Pflanzen zu Ihren Namen gekommen sind…?

 

Der Schwarze Nachtschatten war früher als Hexenkraut verrufen und wohl auch Bestandteil der sagenumwobenen Hexensalbe. Die Pflanze hat eine lange Tradition als Rauschpflanze, da die enthaltenen Alkaloide eine gesteigerte Sinneswahrnehmung und Halluzinationen hervorrufen und auch narkotisierend wirken. Alle Teile der Pflanze sind stark giftig. Nimmt man zuviel davon auf, kann Tod durch Atemlähmung eintreten. Der Gemeine Stechapfel gelangte erst viel später nach Deutschland – sozusagen ein Alteinwanderer, der in der Zeit 1580 – 1620 erstmals ethnobotanisch nachgewiesen werden konnte.

Der lateinische Name dieser Pflanzenfamilie -solanaceae- leitet sich von solumen (Trost und Beruhigung) ab, da diese Pflanzen bereits in der Antike als Schmerz- und Beruhigungsmittel eingesetzt wurden. Die deutsche Bezeichnung … „Nachtschattengewächse“ soll der Überlieferung nach von dem alten Wort für Albtraum = … „Nachtschaden“ herrühren. Im Mittelalter dann hat man die berauschende Wirkung des Schwarzen Nachtschattens (Solanum nigrum) als Heilmittel gegen nächtliche Albträume (Nachtschäden) genutzt. Eine andere, gegensätzliche Erklärung geht davon aus, dass der Nachtschatten tatsächlich Schaden verursachte. Die Blüten der Nachtschattengewächse verströmen nur nachts einen intensiven Duft, der beim Menschen zu Kopfschmerzen führen kann. Nachtfalter hingegen fühlen sich davon geradezu magisch angezogen und sorgen so für Bestäubung. Menschen hingegen würden jedoch einen tatsächölichen „Schaden“ davontragen, wenn Sie dem Nachtschatten zu nahe kommen.

Der Duft der Blüten ist wirklich betörend und Kopfschmerzen hat er bisher zumindest bei mir noch nicht davongetragen. Als ich mir Abends, als ich die Fotos gemacht habe aus den Samenkapseln ein paar Samen herausgepult habe, konnte ich feststellen, dass diese auch einen ganz besonderen Duft verströmen. Dabei habe ich mich auch in den Finger gepiekt und hatte tatsächlich dann in der Nacht darauf äußerst intensive, sehr klare aber nicht unangenehme Träume. Aber das war sicher alles nur ein Zufall..

Arbeitseinsatz mit süßer Entlohnung…

Da heute leider keine Teilnehmer für unseren monatlichen Natur Erlebnis Kurs gekommen sind, haben wir den Termin kurzerhand zu einem vereinsinternen Arbeitseinsatz gemacht. Unser Feuerholz musste weichen und an eine andere Stelle auf dem Vereinsgelände geschafft werden. So machten sich dann 3 starke Frauen an die Arbeit und nach 45 Minuten war das Holz an seinem neuen Lagerplatz angekommen:

Leider müssen auch regelmäßig immer wieder die leidigen Brombeerranken entfernt werden, die partout dort wachsen wollen, wo wir sie nicht gebrauchen können. Dafür haben wir den Brombeeren dann außerhalb des Vereinsgeländes einen Besuch abgestattet, um die süßen Früchte zu ernten. Bei dem sonnigen Wetter heute konnte man die reifen Brombeeren schon von weitem riechen…Hmmmmmm, lecker! Beim Pflücken fielen mir die Kapselfrüchte der Lichtnelke auf – ich finde, sie sehen so hübsch aus -fast wie kleine Tontöpfchen. Und so viele Samen sind darin!

Als wir den großen Balkenschröterkäfer gefunden haben, war er leider schon nicht mehr am Leben – er bereichert jetzt ebenso unsere Naturfundstücksammlung wie der skelettierte Schädel einer Kohlmeise, deren Überreste wir unterwegs entdeckt haben. Es ist noch immer unglaublich trocken. Viele Bäume werfen aus Not bereits Blätter ab und auch bei Brennessel und Wasserdost haben wie beobachtet, dass die Pflanzen schlaff ihre Blätter hängen lassen. So wundert es auch nicht, dass die Wildschweine, da sie nicht schwitzen können, die einzige feuchte Stelle im Umkreis aufsuchen, um sich dort im Schlamm zu suhlen.

So, und jetzt gönne ich mir die süße Belohnung: leckerer Brombeerquark, der schon im Kühlschank auf mich wartet!

Geht ‚raus und genießt diese aromatischen Früchte und alles, was Mutter Natur in ihrer Fülle derzeit zu bieten hat…