Fotos und Fragen…

…habe ich Euch heute von meinem Streifzug mitgebracht. Schaut mal hier:

Wer ist hier gelaufen und hat seine Spuren hinterlassen? Ein Tier mit Pfoten oder Hufen?
Wer fliegt denn da…und wieso „steht“ der Vogel manchmal in der Luft?
Was für ein Riesenhaufen? Wieso hat da jemand mitten auf den Weg gemacht? Und was hat er nur gefressen?
Was sagen die Wolken wohl wie das Wetter in den nächsten Tagen wird?
Was ist der grüne Glibber da auf dem dem Weg? Das sieht fast aus wie Tang am Meeresstrand.
Sind das große Heidelbeeren? Aber an einem so großen Strauch?
Ein großer Haufen runde Köttelchen auf einem Fleck? Wer hat dort seine Toilette angelegt?
Wieso hat diese Nachtkerze so viel größere Blüten als die anderen, die hier wachsen?

Was ist mit den Wegwarten passiert? Die blühen fast aus dem Boden heraus und sind so niedrig…was ist da los?
Diese Pflanze mit den kleinen grün-gelben Blüten kenne ich noch gar nicht. Was sie wohl für einen Namen hat?
Was macht der Nachtfalter am hellichten Tag am Taubenkropf-Leimkraut?
Wie kommen wohl die Bembel-Scherben aus den Acker? Und wir lange mögen sie da schon liegen?
Wieso ist die Krähe so wachsam und was mag sie entdeckt haben?
Weshalb schafft es der Fotoapparat nie, das Klatschmohnrot naturgetreu wiederzugeben?
Gibt es ein schöneres Blau als Kornblumenblau?
Ob die Walnuss schon reif ist?

Fragen über Fragen…habt Ihr Antworten dazu? Dann hinterlasst uns doch unten einen Kommentar!

Vielleicht finden wir auch ein paar Antworten gemeinsam beim nächsten Natur Erlebnis Schnupperkurs am Samstag, den 03.10.2015 – wir treffen uns wieder um 14.00 Uhr am Vereinsgelände (Am Schneckenberg 63, 63075 Offenbach). Der Teilnehmerbeitrag ist wie immer 5 € für Erwachsene und 3 € für Kinder (für Vereinsmitglieder kostenfrei). Bitte anmelden, wenn Ihr mitkommen möchtet!

Hier klicken für deine Anmeldung per eMail oder anrufen unter 069-851586

Ach, geh‘ doch zum Teufel!

…so lautet eine althergebrachte Redensart, wenn man sich mal wieder über einen seiner Mitmenschen geärgert hat.

Wir hingegen haben das tatsächlich völlig freiwillig gemacht – nunja, genauer gesagt sind wir nicht zum Teufel selbst gegangen sondern ins schöne Teufelstal. Und von dort haben wir Euch ein paar Eindrücke in Bildern mitgebracht. (wenn Ihr mit dem Mauszeiger über die Bilder fahrt, dann verstecken sich dort noch mehr Informationen…)

Schon auf den ersten Metern fanden wir Vogelfedern von 4 unterschiedlichen Arten , eine Drosselschmiede, Fischteiche die völlig mit grüner Entengrütze bedeckt waren, jagende Großlibellen, blühende Brennnesseln und noch so viel mehr, dass wir es gar nicht alles aufzählen können…

Das war wieder ein erlebnisreicher Streifzug durch die Natur. Was habt ihr in der letzten Zeit den draußen alles entdeckt? Wir freuen uns auf Eure Berichte!

Im Auwald…

…haben die Bäume eigentlich immer nasse Füße. Nun hat es ja in den letzten Wochen so wenig geregnet, dass man auch als Zweibeiner dort am Bach entlang laufen kann, ohne nasse Füße zu bekommen. So bietet sich die einmalige Gelegenheit, auch dieses besondere Habitat einmal zu durchstreifen.

Allgegenwärtig die Spuren der Wildschweine, die sich dort ganz besonders wohl zu fühlen scheinen. An vielen Stellen durchqueren sie denn Geräthsbach regelmäßig, das ist nicht zu verkennen. Dort suhlen sie sich auch im Uferschlamm.

Alte, mächtige Erlen bestimmen das Bild dieses Waldes – oft mit bizarren Wuchs und jede scheint eine eigene Persönlichkeit zu haben. In vielen Sagen und Legenden der verschiedensten Regionen Deutschlands hat die Erle einen festen Platz. Da sie überwiegend an ehemals verrufenen und unheimlichen Orten vorkommt (wie Erlenbrüchen, Sümpfen und Mooren) wurde auch der Baum als negativ angesehen. Ein in Nebeln und Sümpfen stehender Baum, der blutet, wenn man ihn fällt (das Holz verfärbt sich an den Schnittstellen rot) wirkt natürlich nicht sehr einladend auf Menschen und wurde deshalb oft mit Dämonen, bösen Geistern und Hexen in Verbindung gebracht. In norddeutschen Volkssagen werden Übeltäter und böse Menschen, aber auch die dänische „Ellefru“ = Elfenfrau in Erlen gebannt. Gerade deshalb aber werde ihr im Volksglauben gleichzeitig auch mächtige Kräfte als Gegenzauber gegen solche bösen Einflüsse zugeschrieben.

Nicht zuletzt wird die Erle ihres bevorzugten Standortes in oder am Wasser schon seit mehr als 1.000 Jahren als Wünschelrute eingesetzt, um Wasseradern aufzuspüren -aber auch um Schätze zu suchen und verlorenes oder entlaufenes Vieh wiederzufinden…

Obwohl die Abendsonne den Erlenbruch grün leuchten ließ, ist die besondere Stimmung dort spürbar. Doch seht selbst:

Der geheime Teich im Wald…

Heute habe ich mich aufgemacht und mal eine ganz andere Ecke hier im Landkreis erkundet. Von einem Industriegebiet aus gelanget ich zunächst auf einen schön matschigen Reitweg, der mir gleich einige Spurenentdeckungen geboten hat. In und um einen einzigen Pferdehufabdruck waren alleine 4 verschiedene Tierarten zu sehen: Pferd, Hund (schwer zu sehen), Reh und Dachs.

Am Sand- und Kieswerk dachte ich dann nur: „We schade, dass das Gelände eingezäunt ist – was für eine ideale Sandspielkiste zum Spurenlesen!“. Und vom Zaun aus waren auch schon jede Menge Tierspuren zu sehen. Fuchs, Wildschwein Reh schaffen es irgendwo durch (oder unter) dem Zaun hindurch…

Irgendwann zog es mich weg vom Weg – quer durch den Wald. Auf einer Lichtung peilte ich gerade en paar große Fichten an, als sich kaum zwei Meter von mir etwas bewegte! Aus einer kleinen, jungen Fichte erhob sich keine zwei Meter von mir entfernt ein rötlich-braun gescheckter Greifvogel und flog schnell und dabei völlig lautlos durch die Bäume davon. Ich bin ziemlich sicher, dass es sich um eine Eule gehandelt haben muss. An einem Zweig hing noch eine flauschige graue Flaumfeder. Direkt unter dem Baum fand ich dann auch zwei Gewölle. Grau, voller Mäusehaare, Knochen und noch feuchtglänzend.

In und um einen einzigen Pferdehufabdruck waren alleine 4 verschiedene Tierarten zu sehen: Pferd, Hund (schwer zu sehen), Reh und Dachs. Die “Spurenfalle… - leider jenseits des Zaunes…¦
Aus diesem Baum kam die Eule herausgeflogen Gewölle 1 Gewölle 2 (war schon etwas älter - hier sind auch Knochen zu sehen)

Kurz darauf konnte ich durch die Bäume sehen, dass sich dahinter eine Art Hügel befinden muss. Das wollte ich mir natürlich anschauen und stand dann plötzlich vor einer Art ringförmigen Damm mitten im Wald. Als ich hinaufklettern wollte, schreckte ich einen Feldhasen (nunja, eigentlich eher einen Waldhasen) aus seiner Sasse auf, der hakenschlagend davonlief. Dabei fiel mir sein schönes hell-sandfarbenes Fell auf, das in der Sonne leuchtete.
Hinter dem Wall versteckte sich ein Tümpel – offensichtlich von Menschenhand angelegt und anscheinend nur durch Regenwasser gespeist. Einmal runherum gelaufen, gab es so viel zu endecken! Einen Fuchsbau, ein Eichhörnchen-Speiseplatz, einen gerupften Singvogel, einen Spechtbaum und eine doppelstöckige Wildschweinsuhle.

der geheime Teich…¦ An der dunklen Stelle mitten im Bild hat der Hase gelegen, bevor ich ihn aufgeschreckt habe…¦
Eichhörnchen - Frühstücksplatz Hier hat der Schwarzspecht nach Insekten gesucht…¦ Wildschwein-Doppelsuhle
Auf dem Baumstamm vorne fand sich der Fressplatz eines Greifvogels…¦ der dort einen kleinen Singvogel (vermutlich eine Meise) verspeist hat.

An diesem Ort scheint ja richtig viel los zu sein – da lohnt es sich sicher, öfter mal vorbei zu schauen! Und wäre das nicht vielleicht auch ein toller Natursitzplatz? Spannende Begegnungen garantiert….

#RausindieNatur mit Euch!

Sonnenaufgang

Heute zog es mich schon ganz früh nach draußen, weil ich hoffte nach dem unerwarteten Schneefall gestern Abend heute Morgen dann ein paar Tierspuren zu finden. Leider fing es ja schon in der Nacht wieder an zu tauen und so war die Schneedecke doch schon wieder sehr dünn geworden.

Dafür wurde ich mit einem spekatkulären Sonnenaufgang belohnt, den ich Euch zumindest in Bildern mitgebracht habe. Die Bilder können die Magie des Augenblicks, wenn der goldgelbe Sonnenball über den Horizont oder die Wolken steigt natürlich kaum wiedergeben. Wer schon einmal diesen speziellen Moment selbst erlebt hat, der wird sicher verstehen, was ich meine…

Der Wechsel am Waldrand wurde heute Nacht mehrfach benutzt…¦wer hier wohl alles ein und ausgegangen ist? im Zwielicht noch vor Sonnenaufgang…¦
Der magische Moment kurz vor Sonnenaufgang…¦die Wolkenränder sind schon hell erleuchtet…¦ Die erste Rundung ist zu sehen…¦ ;-)
Strahlend schiebt sie sich höher…¦ …¦nur noch ein kleines Stückchen…¦
..und…¦..gleich ist es…¦ geschafft!!!  Ein kleines Wunder…¦und das jeden Tag!!!
Wer ist hier wohl entlang gelaufen? Was für schöne Spurenmuster!
Auf dem Rückweg zum Auto steht die Sonne schon gleich viel höher am Himmel…¦ Und zu Hause im Balkonkasten entdeckte ich dann sogar noch etwas Blühendes…¦.kaum zu glauben mitten im Schnee

Ich hatte „meinen“ Vögeln am Natursitzplatz heute auch etwas Futter mitgebracht. Die Meisen waren sofort schon da, kaum dass ich die Knödel an den Baum gehängt hatte. Überhaupt waren die Vögel bereits sehr aktiv – sogar schon bevor die Sonne richtig draußen war. Da waren zwei Grünspechte, die mit ihren lachenden Rufen Kontakt hielten, ein Schwarzspecht kam mit seinem lauten „Prüüüüüt prüüüüüüüt prüüüüüüt“ Flugruf aus dem Waldinneren heraus zum Waldrand geflugen und ließ dort dann seinen Standortruf hören. Auf Spechtgetrommel wartete ich aber vergeblich. Ein Eichehäher gluchste leise in der Weide neben mir vor sich hin und die Kohlmeisen waren bereits fleißig am Singen. Die Blaumeisen waren übrigens die ersten am Fettfutter, dass ich in einer hohlen Kokosnuss direkt über mir im Baum aufgehängt habe. Es erstaunt mich immer wieder, dass die kleinsten Vögel dann doch oft die Mutigsten sind…. Zwei große Trupps Finken flogen dann auch noch mit surrenden Flügelschlägen vom Feld kommend wie eine Welle über mich hinweg – wohl auch auf der Suche nach besseren Futtergründen nach der kalten Nacht…

Ein frühlingshafter Winterspaziergang…

…war das heute! Irgendwie fühlt es sich schon komisch an, jetzt im Januar bei solch milden Temperaturen unterwegs zu sein – während von allen Seiten schon die Vögel singen!

Blühende Haselbüsche, Krabbelviecher und Schnaken, Weidenkätzchen, Amselgesang und keimende Samen wirken um diese Jahreszeit doch etwas verfrüht. Wobei ich mich auch erinnern kann, dass wir im Winter 2012/2013 bereits „zwischen den Jahren“ auch schon die ersten weiblichen Haselblüten gefunden haben. Und unsere Offenbacher Stadtamseln singen sind sowieso immer etwas früher in Paarungsstimmung, als Ihre Vettern auf dem Land…

Schaut mal, was es heute noch so alles zu entdecken gab (auf die Bilder klicken für mehr Text)

So farbenprächtig in pink leuchten die kleinen, weiblichen Blüten des Haselnussstrauches Weidenkätzchen
Im feuchten Laub waren viele dieser kleien Spinnen aktiv! Die kalten Äste offenbaren die “Horstbäume… der Greifvögel…¦
Wenn man genau hinschaut, kann man im Wald überall Liegeplätze von Tieren entdecken - hier z.B. von 2 Wildschweinen (hinten links und vorn rechts im Bild) Überall ist der Boden aufgebrochen und von Schweinerüsseln durchwühlt.
Und das hier haben sie gesucht: keimende Eicheln! Das gibt Energie…¦ Wer sich hier wohl sein Vorratslager angelegt hat? Überall aufgeknabberte Eicheln, Kirschkerne und Bucheckern…¦
Alte Liebe - eingeritzt in einen alten Baum Und so schaut ein Sonnenuntergang am Schneckenberg aus…¦

Dass noch immer einige Wildschweine rund um den Schneckenberg aktiv sind, das sieht man an den unzähligen Rüsselspuren im Laub – und an dem umgegrabenen Boden. Ihre Liegeplätze kann man an verschiedenen Stellen finden – egal ob mitten im Wald neben umgestürzten Baumstämmen oder am Waldrand im dichten Brombeerdickicht. Derzeit sollte man aber etwas vorsichtig sein, und nicht gerade fernab der Wege durchs Unterholz kriechen, denn die nun kommen bald die kleinen Wildschwein-Frischlinge auf die Welt (oder sind schon da….) und wenn man dann vor so einem Wurfkessel steht, dann könnte Mama Wildsau ziemlich ungemütlich werden…

Bei solchen Schnitzereien an großen alten Bäumen frage ich mich immer, wie lange die „große Liebe“, die da verewigt wurde, wohl tatsächlich gehalten hat. Ob B.L. + M.B. wohl heute -57 Jahre später- noch ein Paar sind???
Ich gebe mich dann immer der Vorstellung hin, dass Sie sich (trotz des hohen Alters, dass sie nun haben müssen) noch immer bester Gesundheit erfreuen und vielleicht ab und zu noch gemeinsam an „ihren“ Baum im Wald zurückdenken…

Herbst…

…nun ist er wohl angekommen – mit kaltem Wind aus Nordost und ganz viel Regen. Die Bäume haben ihn schon angekündigt mit ihren gelb und rot gefärbten Blättern, von denen immer mehr durch die Luft schaukeln und dann als rutschiger Teppich den Boden bedecken.

Und so beschert uns der Herbst auch diese Regenbilder vom heutigen Waldrundgang (klickt auf die Bilder für mehr Text):

Die Birken sind mit die ersten Bäume, die hier den Kahlschlag aus dem letzten Jahr vergessen machen. Wahre Pioniere! Das es in diesem Waldstück auch ziemlich feucht ist, zeigt uns der Rohrkolben an…¦
Von welchem Vogel diese Eierschalen wohl stammen? Graue Schale und insgesamt viel größer und dickwandiger als Hühnereier! Warum der Fliegenpilz hier wohl alle Punkte bis auf einen verloren hat?
Der Grünspecht hier hat mich ganz schön erschreckt, als er direkt im Baum über mir losschimpfte. Das Bild ist verwackelt, weil mir genau beim Auslösen ein dicker Wassertropfen ins Auge fiel ;-) Quallen im Wald? Oder was ist das wohl…¦?
An der Fuchslosung hier sieht man ganz genau, dass er Pflaumen genascht hat…¦ Hier habe ich mir etwas Fichtenharz gesammelt - damit lässt sich eine schöne Räuchermischung herstellen.
Schöne Kreismuster zeichnet der Regen in den Teich…¦ Und die vielen Bombenkrater im Offenbacher Stadtwald werden bei solchem Wetter zu beliebten Wildschwein-Suhlplätzen
Rundherum ist alles zerwühlt und ich bin sicher, dass hier keine einzige Eichel und kein Buchecker mehr zu finden ist…¦ Und auch die Schnecken dürften das feuchte Wetter derzeit genießen.

Habt Ihr auch schon solche Regenwetterentdeckungen gemacht? Dann her damit!

#RausindieNatur !!!