Natur Erlebnis Kurs am Samstag, den 03.03.2018

Am Samstag, den 3.03.2018  findet  wieder (wie immer am ersten Samstag im Monat) unser monatlicher Natur Erlebnis Kurs statt!

Wir treffen wir um 14.00 Uhr an unserem Vereinsgelände am Schneckenberg (Am Schneckenberg 63, 63075 Offenbach). Anfahrt: link zu google maps

Wir werden ca. 2 Stunden im Wald rund um den Schneckenberg unterwegs sein, Tierspuren suchen und vielleicht schon die ersten Frühjahrsblüher gemeinsam entdecken.

Der Teilnehmerbeitrag für Erwachsene beträgt 5 € und für Kinder 3 € (Vereinsmitglieder frei).

Bitte  bis spätestens Donnerstag Abend 01.03.2018  anmelden, wenn ihr mitkommen möchtet – entweder  per E-mail  über unser Kontaktformular  oder telefonisch unter 069-851586.

Nachlese Regionalpark Rhein Main Rundroutenfest 2017

Zusammen mit der Wurzeltrapp Wildnisschule  haben wir gestern am Hofgut Patershausen einen erlebnisreichen Tag verbracht – im Rahmen des Rundroutenfestes, welches jedes Jahr am ersten Sonntag im September vom Regionalpark Rhein Main veranstaltet wird.

An unserem Informationsstand gab es Spurenrätsel zum anfassen und um 14.00 Uhr sind wir dann mit einer Gruppe interessierter großer und kleiner Menschen losgezogen um zu sehen, wo die Tiere rund um den Patershäuser Hof in der letzten Nacht so unterwegs gewesen sind. Schaut mal, was wir alles entdeckt haben :

 

#Naturrätsel :: Vögel :: Wessen Horst ist das?

Rund um unser Vereinsgelände befindet sich ein Mischwald aus alten Buchen, Eichen, einigen Waldkiefern und wenigen (jungen) Fichten. Leider wurde dort vor einiger Zeit viel durchforstet, so dass einige Bäuem nun recht frei stehen, die vorher dicht wachsende Nachbarn hatten. Das offenbart nun aber Dinge, die vorher nicht sichtbar waren.

Was ist das nur für ein rundes, dunkles Ding da in der Astgabel der großen Buche? Bestimmt 15 Meter weit oben! Einmal den Baum umrundet und ich konnte sehen, dass es sich um ein riesiges Nest handelt – und zwar ein richtig großes mit mindestens 1 Meter im Durchmesser.

Im Umkreis unter dem Baum fand ich jede Menge weiße Kotspritzer, Knochen, Speiballen udn Federn verschiedenster Vögel. Die Federn von Eichelhäher, Taube, Grün- und Buntspecht sowie einiger  weniger kleinerer Singvögel konnte ich sofort erkennen. Die Speiballen enthielten Größtenteils Federn und nur etwas (Vogel-)Knochen. Die Überreste (besonders die Brustbeine) sahen angefressen aus.

Das Nest schien übrigens nicht mehr besetzt zu sein. Während ich die Fotos machte, hörte ich in der unmittelbaren Nachbarschaft mindestens 2 Vögel rufen, die zu dem großen Nest passen würden. Und einer davon zeigte sich dann sogar noch…

Also, was denkt Ihr – wer mag wohl in dem Nest bzw. Horst seine Jungen aufgezogen haben? #Naturrätsel

 

Zauberhafte Baumperlen

Heute haben wir einen ganz wundervollen Gastbeitrag von Sonja Langguth für Euch. Sonja hat sich im vergangenen Jahr ganz, ganz  intensiv mit diesen besonderen „Anhängseln“ der Baumwesen beschäftigt und Ihre Erkenntnisse und Erfahrungen auf unsere Bitte hin einmal niedergeschrieben, damit wir dieses Wissen mit Euch teilen können.

Nochmal vielen lieben Dank dafür, liebe Sonja!

Wer jetzt neugierig geworden ist, der klickt jetzt einfach auf das Zauberwort 🙂   Baumperlen

 

Baumperlen kann man im Prinzip an jeder Baumart finden – es gibt jedoch Bäume, die anscheinend eher dazu neigen. Vielleicht achtet Ihr einfach mal bei eurem nächsten Waldspaziergang darauf und teilt Eure Beobachtungen diesbezüglich mit uns – und mit Sonja? Eine Kontaktmöglichkeit zur Autorin findet ihr am Ende ihres Beitrages.

 

 

Spuren im Januar

Kaum zu glauben, dass der erste Monat des Jahres 2017 nun schon fast hinter uns liegt. Der unerwartet sonnige Sonntag heute lud daher nochmal zu einem Monatsabschlusstreifzug ein.  Fast die ganze Zeit über begleiteten mich die hohen, zirpenden Kontaktrufe der Wintergoldhähnchen (Regulus regulus), die zu den kleinsten unserer europäischen Vögel gehören. Unterwegs sah ich auch immer mal wieder eines durch Büsche und Gestrüpp huschen. Sie sind ständig in Bewegung aber dabei gar nicht menschenscheu. Schaut mal, was wir Euch sonst noch an Eindrücken und Bildern mitgebracht haben (auf die Bilder klicken für mehr Text):

Ganz besonders habe ich mich heute über das Pappelknospengeschenk gefreut. Normalerweise kommt man ja nicht so einfach an die hoch oben in den Baumronen sitzenden Knospen heran – und wirklich häufig sind Pappelbäume auch nicht mehr. Also habe ich fleißig eingesammelt, was da auf dem Boden lag. Wofür? Ja, das werdet Ihr bald noch erfahren hier in unseren blog. Also, schaut bald mal wieder vorbei!

Ach ja – falls Ihr es noch nicht bemerkt habt – unser Veranstaltungskalender 2017    ist online!

Spuren und Zeichen an ungewöhnlichen Orten

Letzte Woche verbrachte ich die Wartezeit während des Winterreifenwechsels mit einem Rundgang über den Offenbacher Hauptfriedhof. Die Morgensonne zauberte eine ganz besondere Stimmung an diesem Ruheort, der an drei Seiten von Hauptverkehrsadern (Bahnlinie und zwei Hauptstraßen) umschlossen ist.

An einer Stelle fand ich im Umkreis von 20 Metern jede Menge Taubenfedern auf dem Boden und in den Büschen hängend. Und zwar eine Anzahl, die man nicht auf simples Mausern zurückführen kann. Was ist da wohl passiert?  Ob der menschenfreundliche, samtpfotige Friedhofsbewohner etwas damit zu tun hat?

Und wer hat wohl den großen Pilz angeknabbert? Von welchem Baum stammt das wirklich große Blatt?

Friedhöfe sind übrigens ein guter Ort, um sich mit Bäumen und Sträuchern vertraut zu machen, denn dort findet man meist eine große Anzahl unterschiedlichster Arten auf kleinem Raum. Wie man sieht, kann man dort auch jede Menge Spuren und Zeichen entdecken. Für viele Wildtiere sind Friedhöfe ein wichtiger Lebensraum – gerade mitten in der Stadt. Du kannst hier viele Singvögel und sogar Greifvögel wie Eulen, Eichhörnchen und kleinere Nager, Kaninchen, Marder und sogar Füchse antreffen – oder Ihre Spuren finden…

Vogelfreunde: Der Kleiber (Sitta europaea)

Die Kleiber sind nicht nur im Wald zu finden, sondern auch wie dieser hier mitten in der Stadt. Friedhöfe und Parks mit altem Baumbestand und sogar Hausgärten machen Sie zu ihrem Lebensraum. Sie sind äußerst lebhaft und ständig in Bewegung. Kleiber sind Höhlenbrüter und sind -anders als Spechte- auf bereits vorhandene Höhlen angewiesen. Diese bearbeiten Sie dann für Ihre Bedürfnisse auch noch entsprechend – indem Sie zum Beispiel die Eingänge ungenutzter Spechthöhlen mit Lehm für Ihre Zwecke passend verkleinern…verkleistern sozusagen – daher auch der Name Kleiber = Kleber.
Man kennt ihn jedoch auch unter dem Namen „Spechtmeise“ oder „Blauspecht“ – was auf seine Lebensweise und seine optische Ähnlichkeit mit den Meisen hindeutet.
Kleiber ernähren sich im Frühjahr von Insekten, die sie an der Rinde von Bäumen suchen. Im Spätsommer steigen sie dann auf energiereiche Samen wie Bucheckern, Nüsse, Sonnenblumenkerne oder Samen von Nadelbäumen um. Diese klemmt der Kleiber geschickt in Rindenritzen (z.B. an alten Eichenbäumen) und bearbeitet sie so lange mit seinem spitzen Schnabel, bis er an den leckeren Inhalt kommt. Anders als die Spechte, die regelrechte „Spechtschmieden“ anlegen und immer wieder benutzen, lässt der Kleiber nach erfolgreicher Arbeit die leeren Hüllen und  Schalen zurück und sucht sich beim nächsten Mal einfach einen anderen Baum.
Gelegentlich ist er auch am Boden bei der Nahrungssuche anzutreffen – am wohlsten fühlt er sich jedoch oben in den Baumkronen. Dabei zeigt er einzigartige Kletterfähigkeiten, die ihm nur gelingen, weil er auf verhältnismäßig „großem Fuße“ lebt. Die Füße sind für seine Körpergröße wirklich unverhältnismäßig groß und haben lange, kräftige Krallen, die es ihm sogar ermöglichen,  kopfüber den Stamm hinunterlaufen und selbst an der Unterseite von Ästen herumzuturnen. Das kann sonst kein anderer unserer heimischen Vögel!  
Der Kleiber ist sehr gut an seinem blau-grauen Rücken und der schwarzen „Banditenmaske“ im Gesicht zu erkennen.

Weshalb der amerikanische Schriftsteller, Naturalist und Philosoph Henry David Thoreau gerade den durchaus ruffreudigen Kleiber in Zusammenhang mit dem Begriff „Stille“ nennt, das bleibt sein Geheimnis. Doch ist Stille denn nicht tatsächlich natürlicher und „weniger befremdlich“ als Lärm?

«Stille ist weniger befremdlich als Lärm. Sie hält sich in
den Zweigen der Schierlingstannen oder Fichten in dem
Maß verborgen, wie wir unser selbst dort innewerden.
Die Spechtmeise, die den hohen Stamm neben dir
beklopft, ist als ihr Fürsprecher nur ein Teil der feier-
lichen Stille. Sie ist immer da mit ihrer Weisheit, am
Wegrand und an Straßenecken. Sie hängt in
Glockentürmen, in der Mündung der Kanone und im
Nachhall eines Erdbebens, indem sie deren belangloses
Lärmen zärtlich in ihrem weiten Busen birgt.» (Henry
David Thoreau)